In Konzernstrukturen, in denen eigenständige Einheiten operativ getrennt, aber strategisch verbunden agieren, wird die Trennung auf Tenant-Ebene zur Schaltzentrale intelligenter Unternehmenssteuerung.
Haufe X360 ermöglicht es, mehrere Mandanten in technisch voneinander getrennten Systemen (Tenants) abzubilden – mit klarer Rollenverteilung, eigener Buchhaltung und dennoch konzernweiter Steuerung.
Diese Seite zeigt, wann sich eine Multi-Tenant-Architektur lohnt und wie Sie mit Haufe X360 Trennung und Integration gezielt in Einklang bringen.
„Eine durchdachte Tenant-Strategie trennt, was operativ getrennt sein muss – und verbindet, was steuerbar bleiben soll.“
Ein Tenant ist eine abgeschlossene, unabhängige Instanz innerhalb eines Cloud-ERP-Systems, die wie ein eigener Mandant funktioniert. Anders als bei einer reinen Multi-Company-Struktur, in der mehrere Gesellschaften innerhalb eines gemeinsamen Systems verwaltet werden, erfolgt bei der Multi-Tenant-Architektur eine klare, technische und organisatorische Trennung. Das bedeutet: Jede Einheit nutzt eine eigene, vollständig isolierte Systemumgebung – ohne gemeinsame Datenbanken, Prozesse oder Benutzer.
Diese Architektur eignet sich besonders für Konzerne, Unternehmensgruppen oder Beteiligungsgesellschaften, in denen eigenständige Einheiten unterschiedlich organisiert sind – etwa rechtlich, steuerlich oder auch prozessual. Ein Tenant kann beispielsweise einer einzelnen Landesgesellschaft entsprechen, einer Division mit abweichendem Geschäftsmodell oder einer Beteiligung, die nur teilweise integriert ist.
Die Trennung auf Tenant-Ebene schafft klare Verantwortlichkeiten, verbessert die IT-Sicherheit und ermöglicht eine gezielte Steuerung der Datenflüsse. Gleichzeitig bleiben gruppenweite Auswertungen über standardisierte Schnittstellen oder zentrale BI-Plattformen möglich.
Typische Merkmale:
Eigene Benutzerverwaltung, Rollenmodelle und Prozesse
Vollständige Mandantentrennung auf Daten- und Systemebene
Separate Buchhaltungs-, Steuer- und Reportinglogik
Möglichkeit zur konzernweiten Auswertung über Schnittstellen oder zentrale Datenplattformen
Eine Trennung auf Tenant-Ebene empfiehlt sich insbesondere bei komplexen Konzernstrukturen, in denen organisatorische Unabhängigkeit, rechtliche Autonomie und IT-technische Trennung Hand in Hand gehen müssen.
Dabei geht es nicht nur um technische Aspekte, sondern auch um strategische, steuerliche und datenschutzrechtliche Anforderungen, die mit einer sauberen Tenant-Architektur erfüllt werden können.
Beispiele dafür sind:
z. B. in international agierenden Gruppen mit länderspezifischen Buchhaltungsvorgaben und lokalen Gesetzen (z. B. GoBD vs. UK GAAP)
z. B. durch den EU-weiten oder außereuropäischen Datenschutz (Stichwort: GDPR, Cloud Act)
bei denen einzelne Gesellschaften nur teilweise konsolidiert sind oder bewusst operativ getrennt bleiben sollen
z. B. Holdingstrukturen mit sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen (Produktion vs. Dienstleistung)
bei denen unterschiedliche Systeme und Prozesse zunächst separat fortgeführt werden müssen, bevor eine mittelfristige Harmonisierung möglich ist
In all diesen Fällen erlaubt eine Multi-Tenant-Architektur maximale Flexibilität in der Umsetzung – und sorgt gleichzeitig dafür, dass Reporting, Controlling und Konsolidierung nicht auf der Strecke bleiben.
Kriterium
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Multi-Company
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Multi-Tenant
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---|---|---|
Systemarchitektur |
Gemeinsames System für alle Gesellschaften |
Getrennte Systeminstanzen je Einheit |
Buchhaltung & Steuern |
Gemeinsame Struktur mit Trennung per Buchungskreis |
Völlig getrennte Buchungssysteme |
Stammdatenverwaltung |
Zentralisiert oder geteilt |
Vollständig getrennt je Tenant |
IT-Sicherheit & Zugriffsrechte |
Differenzierte Rechtevergabe im selben System |
Physische/technische Trennung pro Einheit |
Reporting & Controlling |
Integriert mit konsolidierter Sicht über BI |
Datenkonsolidierung über BI oder Exportschnittstelle |
Typischer Anwendungsfall |
Verbundene Gesellschaften mit ähnlicher Struktur |
Internationale Gruppen, Beteiligungen, Post-Merger |
Auch wenn Ihre Gesellschaften in separaten Tenants arbeiten, bietet Haufe X360 zentrale Steuerungsmöglichkeiten:
Übergreifende Reportingstrukturen durch BI-Anbindungen
Gemeinsame Controlling-Logiken mit Datenimport aus Subsystemen
Standardisierte Schnittstellen für Datenabgleich und Konsolidierung
Strategisches Monitoring aus dem Headquarter
Separate Tenants für DACH, UK und Nordics – mit gemeinsamen Kennzahlen und Controlling.
Eigenständige ERP-Systeme mit abgestimmter Reportingstruktur für die Holding.
Zwischenlösung über getrennte Tenants mit schrittweiser Angleichung der Prozesse und Systeme.
Multi-Company bedeutet: mehrere Gesellschaften in einem System mit geteilten Strukturen. Multi-Tenant hingegen steht für getrennte, unabhängige ERP-Instanzen je Einheit – mit vollständiger Isolation von Daten, Prozessen und Benutzerverwaltung.
Sobald rechtliche, steuerliche oder datenschutzrechtliche Vorgaben eine strikte Trennung erfordern – etwa bei internationalen Gesellschaften, Joint Ventures oder komplexen Post-Merger-Situationen.
Ja. Haufe X360 erlaubt den Datenexport in zentrale BI-Plattformen und bietet standardisierte Schnittstellen für Reporting und Konsolidierung.
Sehr. Neue Tenants lassen sich separat aufsetzen und später schrittweise integrieren oder harmonisieren. Ideal für wachstumsstarke Konzerne.
Die Entscheidung für eine Multi-Tenant-Architektur ist ein strategisches Werkzeug für komplexe Unternehmensgruppen. Haufe X360 bietet die technische Flexibilität und die methodische Unterstützung, um getrennte Einheiten effizient zu integrieren und steuerlich wie organisatorisch sauber zu trennen.
Lassen Sie sich beraten – und gestalten Sie Ihre ERP-Struktur mit Weitblick!